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Felix Perrefort

FPerrefort

Published: February 20, 2025
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Sehr langer Tweet (nur Zitat), aber es lohnt sich. Markus Brandstetter: „Diese erste Verhandlungsrunde in Riad wurde von praktisch der gesamten Mainstream-Weltpresse, den meisten EU-Staatschefs und natürlich dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scharf kritisiert. Die Europäer selbst und die Ukrainer sowieso hätten mit am Tisch sitzen müssen. Amerikaner und Russen können nicht alleine über das Schicksal der Ukraine verhandeln oder gar einen Deal machen, wie Donald Trump das immer nennt. Warum eigentlich nicht? Die EU-Staatschefs und ihre Außenminister, die sich seit Beginn des Krieges um das Schicksal der Ukraine so große Sorgen machen, hätten längst eine eigene Friedensinitiative starten können. Sie selbst hätten – mit und ohne USA – längst Friedensverhandlungen vorbereiten, mindestens aber fordern sollen. Aber das haben sie nie getan. Die USA unter Joe Biden und die meisten EU-Länder haben nie von Friedensverhandlungen gesprochen. Es ist auch klar, warum: Sie dachten, sie könnten durch immer neue Waffen für die Ukraine das tägliche Sterben, die ganzen Zerstörungen, Verwundungen und Metzeleien so lange verlängern, bis Putin irgendwann von sich aus aufgeben und um Verhandlungen bitten würde. Der Ukraine sollte durch mehr Waffen und noch mehr Steuergelder eine bessere Position an einem zukünftigen Verhandlungstisch mit Putin gewissermaßen erbombt werden. Trump, der aus der Immobilienbranche kommt (weshalb Steve Witkoff, sein Chefunterhändler mit Russland, ebenfalls ein Immobilienmilliardär ist), hat eine solche Strategie, die die Amerikaner im Vietnamkrieg ja einst selbst ohne allen Erfolg verfolgten, von Anfang an als das bezeichnet, was sie ist: eine grausame Absurdität. Alle Kriege werden durch Verhandlungen beendet. Und irgendwann muss man damit anfangen. Und genau das haben Amerikaner und Russen in Riad jetzt getan. Dass Europäer und Ukrainer da nicht mit am Tisch sitzen, darf niemand wundern. Beide wären mit ihren bekannten Maximalforderungen (Russland zieht alle Soldaten ab und zieht sich auf die Grenzen von 2014 zurück, die Ukraine wird NATO-Mitglied, Russland bezahlt alle Kriegsschäden) mit am Tisch gesessen, hätten jeden Kompromiss von vornherein verhindert und geheime Zwischenergebnisse vermutlich an die Presse durchgestochen, um jede andere Position zu torpedieren. Mit solchen Leuten ist kein Kompromiss zu erzielen. Und ein späterer Friedensvertrag wird einen Kompromiss darstellen. Einen Kompromiss, der für die Ukraine und ihre Menschen, aber auch für die EU-Mitgliedstaaten, die sich ja sehr weit aus dem Fenster gelehnt haben, sehr unangenehm werden wird. Das haben Trump und Pete Hegseth, sein neuer Verteidigungsminister, bereits angedeutet. Womit wir nochmals zu den Amateuren und den Profis kommen. Oder den Meistern und den Möchtegerns. Die Amateure und die Möchtegerns tun immer so, als wäre alles im Leben und in der Politik in Wahrheit ein Klacks. Als müsste man nur möglichst idealistische, großartige, märchenhafte Ziele verkünden, um sie – schmeißt man dann massenweise Geld hin – auch zu erreichen. Das ist bei der Klimaneutralität so – und das ist im Ukraine-Krieg jetzt wieder genauso. Das Problem ist nur: Die Amateure erreichen nichts. Es wird nie eine Net-Zero-Welt mit totaler Klimaneutralität geben. Und es wird auch keinen Frieden in der Ukraine geben, wenn der Westen auf der Wiederherstellung der Grenzen vor 2014, dem Eintritt der Ukraine in die NATO und russischen Reparationszahlungen beharrt. Die Profis wissen so etwas. Sie orientieren sich am Machbaren, auch wenn das nicht allen gefällt. Trump ist ein Profi und ein Realist. Und der Einzige, der ein Konzept hat, den Ukraine-Krieg zu beenden. Deshalb wird er – und nur er – das auch schaffen.“ #NIUS https://www.nius.de/analyse/ne...

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