
Stefan Homburg
SHomburg
1853 erklärte der schwache Napoleon III. (gemeinsam mit UK) Russland den Krieg, um seinen militärischen Ruf aufzupolieren. Rund 700.000 starben. Es kam nicht zu einem Weltkrieg, weil die deutschen Staaten Preußen und Österreich neutral blieben. Das sollten sie jetzt auch tun. Hintergrund: Seit seiner gestrigen Kriegsrede ist Macron der neue Napoleon III. Als König ohne Land bzw. Parlamentsmehrheit, unbeliebt und innenpolitisch gescheitert, markiert Macron auf internationaler Bühne den starken Mann, zahlt aber weniger als Deutschland. Der irreführend „Krimkrieg” genannte Konflikt entstand, weil UK nicht dulden wollte, dass Russland dem „kranken Mann am Bosporus” einen Zugang zum Mittelmeer abtrotzte. Russland war geostrategisch schon immer der wichtigste Gegenspieler von UK, einfach weil es mächtig ist. Es verwundert daher nicht, dass Starmer und Macron sogar eigene Soldaten in den Krieg schicken wollen. Frankreich hatte in den Napoleonischen Kriegen und auf dem Wiener Kongress vernichtende Niederlagen erlitten und wollte wieder den Status einer Großmacht erlangen. Nach dem Sieg über Russland wurde Napoleon III. aber übermütig und überfiel 1870 die deutschen Kleinstaaten. Diese siegten in kurzer Zeit und demütigten Frankreich, indem sie ausgerechnet in Versailles das Zweite Deutsche Reich ausriefen. Die den Franzosen auferlegten Reparationen, mit denen u.a. die Berliner Siegessäule finanziert wurde, führten 50 Jahre später zur Revanche, dem ruinösen Vertrag von Versailles, der wiederum Mitursache für die Radikalisierung bis 1933 war.